GLOBAL COMPACT: DER ZAHNLOSE PAKT

Ob die Unternehmen das tun, was sie versprechen, weiß man nicht. Zu diesem Urteil über den Globalen Pakt der Vereinten Nationen kommt das Öko-Institut in seiner bislang unveröffentlichten Studie „Global Compact – Global Impact?“. „Der Beitrag der einzelnen Unternehmen ist derzeit weder quantitativ noch qualitativ transparent und deshalb nicht nachvollziehbar“, schreiben die Forscher. Nur bei etwa zehn Prozent der Vorhaben, die die Firmen als einschlägige Projekte darstellten, würden zusätzliche soziale oder ökologische Verbesserungen erreicht, die ohne den Pakt nicht sowieso stattgefunden hätten. Deshalb empfiehlt das Öko-Institut, der Pakt solle den Unternehmen „klarere und konsequentere Anforderungen“ stellen und die Normen des Paktes konkretisieren. Um die Einhaltung der Standards durchzusetzen, solle eine unabhängige Überprüfungseinrichtung unter Beteiligung von Nichtregierungsorganisationen geschaffen werden. Wenn Firmen die Richtlinien nicht umsetzen, heißt es in der Studie des Öko-Institutes, sollte sie der Globale Pakt ausschließen. „Bleiben die Kriterien auf dem jetzigen Niveau, kann der Global Compact für die Vorreiterunternehmen an Attraktivität verlieren“, sagt Institutsmitarbeiter Christian Hochfeld. KOCH