Profitieren von Europa

EU Der Senat will EU-Förderung bekannter machen. 1,2 Milliarden Euro für Firmen

Touchscreens als Lehrmittel für Ärzte, Tische aus Recyclingholz, Versandtaschen in Sonderformat – die Europäische Union (EU) fördert Berliner Unternehmen und ihre Ideen auf vielfältigen Wegen. Das Problem dabei: Nur wenige kennen den potenziellen Geldsegen. „Noch wissen zu viele nicht, welchen Nutzen die EU-Fördermittel tatsächlich bringen“, sagte Wirtschaftssenator Harald Wolf (Linke) am Mittwoch. Daher will er die Werbetrommel rühren: Auf Plakaten und in einem Film im Fahrgastfernsehen der U-Bahn erzählen geförderte Firmen von ihren Erfolgen. Die Kampagne „Europa ist hier“ läuft bis zum 20. Juni.

Von 2007 bis 2013 erhält Berlin 875 Millionen Euro aus dem Fonds für regionale Entwicklung und 336 Millionen Euro aus dem Sozialfonds. In der Periode davor war es etwa ein Viertel mehr. „Mit den Europäischen Strukturfonds können Projekte realisiert werden, die in Berlin sowohl die Wirtschaft als auch den sozialen Zusammenhalt stärken“, erklärte Wolf. Der Senator spielte damit auf das geförderte interkulturelle Elternzentrum und die Initiative „50plus“ an. Letztere soll Firmen animieren, ältere Beschäftigte als Chance zu sehen.

Technik gefördert

Einer der geförderten Unternehmer ist Jörg Schmidtsiefen. Der Geschäftsführer von Archimedes Solutions entwickelt gemeinsam mit der Charité ein Touchscreen als Lernpult für Ärzte. Darauf kann das Modell eines kranken Kindes dreidimensional simuliert werden – so soll eine schnelle Diagnose ermöglicht werden, ohne den jungen Patienten selbst belangen zu müssen. Schmidtsiefen erhält dafür knapp 250.000 Euro von der EU. Ohne diese Mittel wäre das Projekt schwerlich zu finanzieren, sagte er. In der U-Bahn wird er mit dem Slogan werben: „Das ist der Berliner Touch.“ PEZ

Infos zur Kampagne: www.berlin.de/europa-ist-hier