sucht nach den schönsten Spielsachen

SYLVIA PRAHL

Verreisen, Fußball spielen, malen. Was will man mehr? Schließlich geht es nach Brasilien, in den Südosten, nach Ubá. Dort lebt Bené, ein kleiner Junge, dessen Leben sich rund um den Fußball dreht. Aber nicht wie etwa hierzulande nach Schulschluss im Verein, mit Trikot und Stollenschuh. Bené geht nicht in die Schule, sondern näht Lederfußbälle, von Hand, täglich fünf Stück. Und wenn er sie fertig hat, testet er sie gleich auf der Straße vor dem Haus. In Flipflops, mit Freunden, nach eigenen Regeln, ohne Tabellen. Und nur wenn der Ball den Test besteht, wird er verkauft. Diese Geschichte erzählt die in Mainz lebende brasilianische Autorin und Illustratorin Eymard Toledo in „Bené, schneller als das schnellste Huhn“. Und sie liest sie vor, am Sonntag um 15 Uhr im Labyrinth Kindermuseum in Prenzlauer Berg. Toledo, die als Kind viel in Ubá war und auch heute noch regelmäßig mit ihrer Familie dort hinfährt, hat kein Betroffenheitsbilderbuch geschaffen, sondern zeigt in collagenartigen, charaktervollen Illustrationen eine für hiesige Kids unbekannte, für viele brasilianische aber ganz normale Lebensrealität. Im Anschluss an die Lesung können die Kinder in einem kleinen Illustrationsworkshop zusammen mit Eymard Toledo selbst eine buntes Bild zusammenschustern (Eintritt Museum 4,50 €, Familie 13,50 €, Lesung und Workshop inklusive, Buch: www.baobabbooks.ch, 15,90 €, ab 5 Jahre).

Während von etwas mit der heißen Nadel Gestricktem schön die Finger zu lassen sind, verdient mit der kalten Nadel Radiertes näheres Hinsehen. Insbesondere wenn es selbst hergestellt ist. Aber was ist das überhaupt, eine Radierung? Wie entstehen Flächen und Linien, welche Wirkung haben sie? Eberhard Hartwig erklärt das alles am Samstag und Sonntag jeweils von 13 bis 17 Uhr in seinem „Druckgraphik-Atelier“ in Prenzlauer Berg bei dem zweitägigen Workshop Der Herbst, radiert und gedruckt. Die Kinder entwerfen herbst- oder weihnachtliche Postkartenmotive, radieren sie in Druckplatten und fertigen eine kleine Auflage an – da wird das Verschicken der Weihnachtspost ja schon zum Geschenk (Anmeldung über www.jugend-im-museum.de, Gebühr inkl. Material 30 €).

Und dann sind ja auch noch die Berliner Märchentage, die sich in diesem Jahr ganz der französischen Märchenwelt verschrieben haben. Besonders anmutig stelle ich mir die Märchenlesung Von Feen, Biestern und schönen Mädchen unterm Sternenhimmel des Planetariums vor. Monika Staesche liest am Sonntag um 14 Uhr zu Bildern und Musik für Kinder ab 7 (www.planetarium-berlin.de, Eintritt 7 €, ermäßigt 5 €, Familien 18 €).