hamburger szene
: Neues von der Terrorfront

Der junge Mann hat es eilig. Mit einer knallroten Penny-Tüte in der Hand rauscht er um die Ecke. Erregt zückt er einen Zettel, wedelt damit wie mit einer Polizeimarke herum und meint er habe dringende Informationen zum Anschlag auf das World Trade Center. Der Blick fällt auf ein Schild: „Institut für Politische Wissenschaft“. Entschlossenes Klopfen an der dazugehörigen Tür. Der Herr hebt an, die Tragweite seines Anliegens zu verdeutlichen – nicht ohne dem verblüfften Professor das mysteriöse Stück Papier unter die Nase zu halten. „Einen Moment bitte“, unterbricht dieser höflich aber bestimmt. Die Türe schließt sich vor dem transpirierenden Mensch mit der Tüte.

Jetzt wird es ernst! „Was hältst du denn davon?“, will er wissen. Und, triumphierend: „Da waren gar keine Löschhubschrauber im Einsatz. Das ist doch komisch, oder?“ Sein Infoblatt erläutert die Zusammenhänge: Die Amis hätten den 11. September inszeniert, Deutschland habe das aufgeklärt und trage somit keine Schuld mehr am Zweiten Weltkrieg. Ob der brisanten Erkenntnisse ist er sehr ungehalten über die Missachtung. Nach einigen zackigen Schritten, die ihn drei Meter den Flur entlang und wieder zurück befördern, reicht es. Er beklopft die nächste Tür: „Wo kann ich hier wichtige Informationen zum 11. September aufhängen?“ Die Antwort scheint unbefriedigend, denn der Herr stürzt entrüstet davon. Kurz darauf öffnet sich die Politologenpforte: „Oh, der junge Mann ist schon weg.“ THOR