DER SPECHT DER WOCHE
: Drangehängt

Christian Specht, 44, ist in allen linken Parteien und Szenen Berlins aktiv. Er engagiert sich unter anderem in der LAG Selbstbestimmte Behindertenpolitik der Linkspartei und hat ein Büro in der taz. Christian kann nicht lesen und schreiben, er zeichnet. Wenn er es zulässt, zeigt die taz sein Bild der Woche.

Die SPD läuft der Union in den Koalitionsverhandlungen hinterher, weil sie keinen anderen Ausweg weiß. Das symbolisiert der Pfeil im Bild. Die CDU fährt voraus, die SPD hat sich drangehängt und folgt dem Wahlsieger in seine Richtung. Das finde ich – ebenso wie auch viele Mitglieder der SPD-Parteibasis – nicht gut.

Mir wäre es lieber, es gäbe keine Große Koalition. Ich habe Angst, dass die SPD noch mehr an Zustimmung verliert und am Ende nicht mehr viel von der Partei übrig bleibt. Deshalb wünsche ich mir, dass die GenossInnen gegen die Große Koalition stimmen. Das wäre Demokratie, und die Parteiführung müsste die Entscheidung akzeptieren. Schließlich gäbe es Alternativen: Die SPD könnte zum Beispiel mit Grünen und Linken eine Koalition eingehen. Vielleicht wäre so ein Bündnis stärker, als viele glauben. PROTOKOLL: MAHA