UNTERM STRICH

Max Liebermann war einer der bedeutendsten Künstler des deutschen Impressionismus und er war auch ein bedeutender Sammler, der die wohl größte Sammlung französischer Impressionisten außerhalb Frankreichs besaß. Nach dem Tode des Künstlers 1935 wurde dessen Familie aufgrund der jüdischen Herkunft vom NS-Regime verfolgt. Unter dem Druck der Ereignisse wurde seine Kunstsammlung in alle Welt verstreut.

Die Ausstellung „Verlorene Schätze. Die Kunstsammlung von Max Liebermann“, die gestern im Museum Liebermann-Villa am Großen Wannsee in Berlin eröffnet wurde, versucht nun zu zeigen, „welches Schicksal diese Bilder nach 1933 genommen haben“, wie der Museumsleiter Martin Faass erklärt. Dazu stellt die Ausstellung aktuelle Forschungsergebnisse vor und präsentiert jüngste Restitutionserfolge. Hinweise, dass Bilder aus der Sammlung Liebermann auch bei Gurlitt sein könnten, gibt es bisher nicht.

Raubkunst ist keine vergangene und nur deutsche Angelegenheit. Der Revolution in Ägypten sind zahlreiche historische Kulturgüter zum Opfer gefallen – nun wünscht sich der frühere Chef der ägyptischen Antikenverwaltung eine zentrale Satellitenüberwachung des Landes. Diese müsse mit einer fliegenden Eingreiftruppe verbunden werden, sagte Zahi Hawass der Nachrichtenagentur dpa. Das sei einzige Möglichkeit, Plünderungen und illegale Ausgrabungen zu stoppen. Darüber hinaus sind die weltberühmten ägyptischen Kulturgüter auch durch die Nutzung historischer Stätten als Ackerland bedroht. „Wenn die Flächen für die Landwirtschaft genutzt werden, zerstört das Wasser alles, was darunter in der Erde liegt. Aber das ist den Menschen egal“, berichtete Hawass.