Flammen im Viertel

DACHBRAND Pumpendefekt verzögert Löscharbeiten

Mit schlaffem Schlauch standen Feuerwehrleute auf der Leiter – und es tat sich nichts, schildern Augenzeugen. Manche sprechen von Slapstick

Es hat niemand auf dem Schlauch gestanden. Aber es hat so ausgesehen: Beim Löschen eines Dachstuhlbrands im Viertel kam es in der Nacht auf Freitag zu einer Panne: Der Schlauch war ausgerollt, am Hydranten befestigt, von der Leiter spritzte sekundenlang ein Wasserstrahl in die Flammen– und versiegte.

Und dann? Ja – nichts. Zwei Feuerwehrleute hätten halt mit dem schlaffen Schlauch auf der Leiter gestanden – ohne dass sich etwas tat, schildern Augenzeugen ihre Eindrücke. „Das waren sicher fünf bis zehn Minuten“, dilettantisch habe das ausgesehen. Manche sprechen von Slapstick.

„Es war eine ganz blöde Situation“, sagt der Sprecher der Feuerwehr, Michael Richartz, weist aber Zweifel am professionellen Vorgehen der Einsatzkräfte zurück. Die hätten richtig gehandelt. Allerdings sei die Pumpe defekt gewesen. Kurz hätten sich die Retter bemüht, sie zum Laufen zu bringen: „Da haben dann fünf Mann gleichzeitig ihren Kopf in die Pumpe gesteckt“, so Richartz. Das könnte merkwürdig gewirkt haben – zumal der Dachstuhl bereits lichterloh brannte. Allerdings habe man sofort ein zweites Fahrzeug vorgezogen – insgesamt waren fünf Trupps im Einsatz. Laut Feuerwehr hat der ganze Vorgang drei Minuten gedauert.

Nach dem Rangiermanöver wurde der Brand schließlich so weit unter Kontrolle gebracht, dass das Feuer sich nicht weiter ausbreitete. Der Brand war um 0.26 Uhr gemeldet worden, das erste Löschfahrzeug der Feuerwehr war sechs Minuten später an der Unglücksstelle eingetroffen, erst knapp anderthalb Stunden später war der Brand beseitigt. Die Nachlöscharbeiten dauerten bis 3.24 Uhr gestern früh. Der Sachschaden liegt nach einer ersten Schätzung bei 150.000 Euro. BES