Bushido?
: Sich ausdrücken

„Alta, isch fick mein Nam’ in deine behinderte Fresse.“ Ja, das tut weh, aber so klingt es, wenn man von Anis Ferchichi AKA Bushido gedisst wird, dem Tempelhofer Rapper, dessen Leben es sogar ins Kino geschafft hat. Ein Kritiker hat zwar den Film (aus dem das Eingangszitat stammt) als „schwul“ bezeichnet, aber diesen Ausdruck wollen wir uns keinesfalls zu eigen machen.

Was wir sagen wollten: Wenn Bushido jemanden beleidigen will, dann tut er das und nicht zu knapp. Ob sein an Alice Schwarzer gerichtetes – freilich hypothetisches – „Fick dich ins Knie, du Fotze“ im oberen Bereich eines Rankings origineller Schmähungen rangieren würde, sei dahingestellt – aber der Sangesmann kennt sich ja auch terminologisch besser untenrum aus.

Worauf wir hinauswollen? Nur darauf: Es fällt uns gelinde gesagt schwer zu glauben, dass Mr. Fickmeinnamindeinefresse zwei Verkehrspolizisten im Mai 2009 als „Affe“ und „Hampelmann“ bezeichnet haben soll. Dafür hat ihn das Amtsgericht Tiergarten am Freitag zu 10.500 Euro Geldstrafe verdonnert.

So was von weichgespült – sollte der Über-Disser doch einen Hauch Respekt vor der Staatsgewalt verspürt haben? Er hätte den beiden ja auch vorschlagen können, sie an den Eiern aufzuhängen. Oder ist „Hampelmann“ ein ganz verbotener Code, eine verbale dirty bomb, die nur ganz schwere Jungs werfen? Dann hätte Herr Ferchichi mit zehneinhalb Riesen Strafe ja noch Glück gehabt. CLP Foto: ap