Gewerkschaften einig gegen GM

Aus dem geplanten Ausspielen der europäischen Standorte des US-Autokonzerns wird vorerst nichts. Beschäftigte fordern ein gemeinsames Rahmenabkommen

STOCKHOLM taz ■ General Motors hat sich in Europa eine Niederlage eingehandelt – bei den eigenen Leuten. Hintergrund ist die Auftragsvergabe für den Bau des neuen Astra-Modells. Die Detroiter Zentrale hatte die Werke in Bochum, Antwerpen, Gliwice, Ellesmere Port und Trollshättan zu einem Wettbewerb aufgerufen. Bis zum 1. Juni sollten die jeweiligen Gewerkschaften und Betriebsräte Angebote machen. Die aber wollten sich nicht gegeneinander ausspielen lassen und haben sich nun auf eine gemeinsame Strategie geeinigt. Bei einem Treffen bei Saab im schwedischen Trollshättan beschlossen sie in dieser Woche, keine lokalen Angebote zu machen und keine Einzelverhandlungen zu beginnen, bis GM eine Bestands- und Arbeitsplatzgarantie für alle abgegeben habe. Bislang einzige Reaktion des Managements: GM verlängerte die Frist für den Wettbewerb bis zum 1. September. Vertreter von GM Europe waren ebenfalls nach Trollshättan eingeladen worden, hatten aber nicht auf die Einladung reagiert. „Es wird ein Treffen geben, aber es ist unklar, wann“, sagte Saab-Pressechef Christer Nilsson. Schon beim Ausloben des Wettbewerbs hatte GM klar gemacht, was unter „Angebote“ zu verstehen ist: flexible Arbeitszeiten, unbezahlte Überstunden, Arbeitspausen nach Gutdünken der Werksleitung sowie die Möglichkeit, den Sommerurlaub auf ein bis zwei Wochen zu beschränken. Zudem sollten 15 Prozent der Beschäftigten ohne Festanstellung nur bei Produktionsspitzen eingesetzt werden. REINHARD
WOLFF