MUTMASSLICHE NS-VERBRECHER
: Plakataktion bringt Hinweise auf Verdächtige

MÜNCHEN | Dank Hinweisen aus der Bevölkerung sind Nazijäger mindestens vier mutmaßlichen NS-Verbrechern auf die Spur gekommen. Darunter ist eine Frau, die KZ-Aufseherin im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau gewesen sein soll. Dieser und ein weiterer Fall liegen jetzt bei der Zentralstelle zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen in Ludwigsburg, so der Direktor der israelischen Abteilung des Simon-Wiesenthal-Zentrums, Efraim Zuroff, am Montag. Weitere zwei Fälle habe man an die Staatsanwaltschaften in Berlin und NRW übergeben.

Bei einem dieser beiden Fälle handelt es sich um einen Mann, der im KZ in Dachau bei München eingesetzt gewesen sein soll. Ein weiterer soll an dem Massaker von Oradour beteiligt gewesen sein. Die Hinweise waren nach dem Start einer Plakatkampagne des Zentrums zur Suche nach den letzten noch lebenden NS-Verbrechern eingegangen. Insgesamt sei man 285 Hinweisen zu insgesamt 110 Verdächtigen nachgegangen, sagte Zuroff. Diese lebten heute in 17 Ländern, die meisten davon – nämlich mehr als 80 – in Deutschland. (dpa)