das wichtigste
: Iran bereit zum Verzicht

Laut IAEA-Chef al-Baradei kann sich Teheran vorstellen, von der Anreicherung von Uran für Jahre abzusehen

WASHINGTON afp ■ Im Streit um sein Atomprogramm hat sich der Iran nach Angaben des Chefs der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Mohammed al-Baradei, zu Zugeständnissen bereit erklärt. Teheran habe „grundsätzlich“ dem Vorschlag zugestimmt, im Rahmen eines Abkommens mit den westlichen Staaten für mehrere Jahre auf die umstrittene Urananreicherung auf seinem Territorium zu verzichten, sagte al-Baradei nach einem Treffen mit US-Außenministerin Condoleezza Rice am Mittwoch in Washington.

Al-Baradei sagte weiter, Teheran sei für den Fall der Wiederaufnahme der Verhandlungen über sein Atomprogramm auch bereit, das Zusatzprotokoll des Atomwaffensperrvertrags zu unterzeichnen, das verstärkte Inspektionen der IAEA in dem Land erlauben würde, betonte al-Baradei.

US-Außenministerin Condoleezza Rice äußerte sich nach dem Treffen mit al-Baradei positiv über den „guten Austausch“ der fünf ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrats und Deutschlands. Deren Vertreter hatten am Mittwoch in London getagt. In manchen Punkten bestehe jedoch weiter Gesprächsbedarf. Den UN-Vetomächten ist es bisher nicht gelungen, sich auf eine gemeinsame Position im Sicherheitsrat gegenüber Iran zu einigen.

US-Außenamtssprecher Sean McCormack erteilte Irans Streben nach bilateralen Verhandlungen mit den USA erneut eine Absage. Der Atomstreit sei eine „Angelegenheit zwischen dem Iran und dem Rest der Welt“. Für den Fall eines Stopps der Urananreicherung hatten sich die USA zuvor aber offen für direkte Gespräche gezeigt.

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