Weiß

2005 Hasennestle Müller-Thurgau, Weißwein trocken, Franken, Christian Stahl, 5,50 Euro ab Weingut

Platz da! Jetzt kommt Stahl. Christian Stahl, 27. Seine Weine heißen Edelstahl, Eiskalter Stahl, Roter Stahl. Sie sind mit blitzenden Stahlkappen verschlossen. Und schmecken. Christian Stahl aus Auernhofen hat Schwung. Als er geboren wurde, wuchs dort noch kein Wein. Erst vor 23 Jahren hat sein Vater die Reben am südlichen Ende des Taubertals gepflanzt. Heute keltert Christian Stahl dort Weine mit präziser Textur. Er ist noch nicht festgelegt auf einen Stil, experimentiert gern. Stahl ist Außenseiter in der etablierten fränkischen Winzerszene. Einer, der noch nicht ganz dazugehört und es vermutlich auch nicht will. Er hat das Talent und den Mut zu eigensinnigen Weinen. Er ist Fan von Slipknot, der kruden Metalcombo aus Iowa, und liebt martialische Gitarrengewitter. Was soll so einer mit der Bocksbeutelmentalität anfangen? Müller-Thurgau, die Massenrebe, interpretiert Stahl ganz kühl. Er hat ihr den Kitsch und das süßliche Pathos ausgetrieben. Sein „Hasennestle“ schmeckt denn auch vital und klar. Ein herrlicher Wein für den Frühling.

Speisen: Spargel, Frischkäse

Bezug: Sechserkarton für taz-Leser zum reduzierten Preis von 35 Euro inkl. Porto und Versand, der Zwölferkarton für 68 Euro. Winzerhof Stahl, Lange Dorfstraße 21, 97215 Auernhofen. Fax (0 98 48) 9 68 98, Fon (0 98 48) 9 68 96, E-Mail: mail@winzerhof-stahl.de