galerienspiegel
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The Dirty Dozen: Inspiriert wurden sie von amerikanischen Künstlern der Rock-Art-Szene, zum Siebdrucke fanden sie dann in Eigenregie: Im Jahr 2003 haben die Dresdner Posterkünstler Lars P. Krause und Danny F. Criminal gemeinsam mit einem Team an Siebdruckern ihr Label gegründet und das an sich profane Poster zu dem gemacht, was es ihre Meinung nach sein sollte: zum teils anspielungsreichen Kunstwerk, das mit den zuvor hergestellten Fanzines und T-Shirt-Drucken qualitativ nur noch wenig gemeinsam hat.

Sa, 27. 5., 20 Uhr, Komet, Erichstraße 11. Es spielt die Dresdner Garagenband „Primitive Men“

Parcours. Bilder vom Orient: Mit im Detail variablen, substanziell aber konstanten Stereotypen des „Orientalischen“ befasst sich die dritte „Parcours“-Ausstellung, die den Besucher auf markierter Spur zu ausgewählten Bildern der Sammlung führt. Thema sind Werke vom Mittelalter bis zur Zeitgenossin Shirin Neshat: Schon der mittelalterliche Tafelmaler Meister Francke machte das „Böse“ – die nicht-christliche „Ungläubigen“ inklusive– durch fremdartige, oft orientalische Kleidung kenntlich. In der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts war der „Orientale“ wichtiger Statist alttestamentarischer Darstellungen; den Abschluss der Schau bilden die bereits zur Abstraktion weisenden, in Tunesien entstandenen Bilder Kandinskys sowie die Videos der Fundamentalismus-Kritikerin und Frauenrechtlerin Shirin Neshat.

28. 5.–27. 8., Kunsthalle; Di–So 10–18, Do bis 21 Uhr

Franz Radziwill – Vom Expressionismus zum Magischen Realismus: Er suchte hinter profanen Verrichtungen und Gegenständen des Alltags ein Geheimnis zu finden: Franz Radziwill (1895–1983), wichtiger Vertreter der Neuen Sachlichkeit, steht im Zentrum der Schau, die 60 selten gezeigte Werke aus norddeutschen Museen und Privatsammlungen präsentiert. Denn nicht nur die neosachlichen Figuren und Landschaften, die Technik, Mensch und Natur scharf gegeneinander stellen, werden zu sehen sein, sondern auch das wenig bekannte Frühwerk: markant expressionistische Gemälde, deren Inspiration unter anderem Hamburger Künstler aus dem Umfeld der „Brücke“ lieferten. Apokalyptisch-surreale Elemente sind bei Radzivill zudem stets gegenwärtig.

Eröffnung: So, 28. 5., 11 Uhr, Ernst Barlach Haus, Baron Voght-Str. 50a (Jenischpark); Di–So 11–18 Uhr; bis 10. 9.

Josephin Böttger & Peter Afken: Hibernation – künstlicher Schlaf: Die Frage, ob sich der Winterschlaf des Grizzly auf Menschen auf Langzeitflügen im Weltraum übertragen ließe, war Ausgangspunkt der Installation. Die Künstler wiegen den Betrachter keineswegs in Sicherheit: Hieronymus Boschs Höllengemälde können da auf Stanisław Lems Science-Fiction-Visionen treffen. Virtuelle Welten – gemalt, gezeichnet, projiziert – bilden ein Labor, in dem der Besucher irrwandelt, bis er vielleicht in jenen Traum- oder Trancezustand versinkt, der Ausgangspunkt der Versuchsanordnung war.

Eröffnung: Do, 1. 6., 20 Uhr, Westwerk, Admiralitätstraße 74; Geöffnet 2.–4. + 8.–10. 6.: 16–21 Uhr; 5.–7. 6.: 18–23 Uhr; 11.6.: ab 16 Uhr; bis 11.6.         PS