UNTERM STRICH

Heute Abend wird am Berliner Ensemble zum ersten Mal der George-Tabori-Preis vergeben. Mit der Auszeichnung sollen herausragende Leistungen der freien Tanz- und Theaterszene gewürdigt werden. Der Hauptpreis geht an die Gruppe Norton.commander.productions der Schauspieler Harriet und Peter Meinung. Den Förderpreis erhält das Duo Monika Gintersdorfer und Knut Klaßen, das die deutsch-französisch-afrikanische Gruppe Gintersdorfer/Klaßen leitet. Monika Gintersdorfer und Knut Klaßen arbeiten bereits seit mehreren Jahren mit ivorischen Künstlern: Ihre Produktion „Othello, c’est qui?“ mit Franck Edmond Yao wurde als Impulse-Preis-Gewinner beim diesjährigen Theatertreffen gezeigt. Die beiden Preise erinnern an den Regisseur und Autor George Tabori, der 2007 in Berlin starb und bis zu seinem Tod auch für das Berliner Ensemble arbeitete.

Zum „Sprachpanscher des Jahres“ hat der Verein Deutscher Sprache nun Ruhr-2010-Chef Fritz Pleitgen nominiert. Auf der Internetseite der Kulturhauptstadt wimmele es von „Imponierdenglisch“, hieß es in der Begründung. Wenn Ausdrücke wie „mapping the region“ und „local heroes“ verwendet würden, dann müsse man sich wundern, warum es noch eine zusätzliche englische Seite gebe, mokierte sich der Verein. Zu den weiteren vier Nominierten zählt auch die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten in Berlin, die auf Plakaten Königin Luise als „It-Girl“, „Fashion Victim“ und „Working Mum“ bezeichnete. Der 1997 gegründete Verein Deutsche Sprache will die deutsche Sprache vor einer angeblich drohenden Verdrängung durch das Englische schützen. Am 27. August soll der Preisträger 2010 bekannt gegeben werden.