Neu im Kino

Drogenbosse halten Monologe wie in einem Shakespeare-Drama, Köpfe werden bevorzugt mit Drähten abgetrennt und Cameron Diaz befriedigt sich auf der Windschutzscheibe eines Ferraris wie ein „Putzerfisch am Aquariumglas“ (Filmzitat) – „The Counselor“ ist für ein Hollywood-Renommierprodukt so bizarr, dass er vielleicht eines Tages als Kultfilm durchgehen wird. Momentan lässt sich nach dem Kinogang nur etwas benommen feststellen, dass so viele große Namen vor und hinter der Kamera selten so wenig harmoniert haben.

Um einen Vergleich aus dem Sport zu bemühen: Ein wenig wirkt es, als habe ein reicher Investor ein Fußballteam aus lauter Stars zusammengekauft, die der Trainer nicht zu einer Mannschaft formen kann. Diese Funktion sollte eigentlich Ridley Scott ausfüllen, der hier das erste Originaldrehbuch des Schriftstellers Cormac McCarthy verfilmt – „The Road“, „No Country for Old Men“ und „All the Pretty Horses“ waren alles Fremdadaptionen seiner Romane. „The Counselor“ ist aber viel zu geschmackvoll für die Geschmacklosigkeiten seines Drehbuchs. In Cineplexen