Böhmer hat Verständnis

IDEOLOGIEKRITIK Rückendeckung für den künftigen HU-Chef Olbertz von Sachsen-Anhalts Landesvater

Der künftige Präsident der Humboldt-Universität (HU), Jan-Hendrik Olbertz, hat angesichts der Kritik an seiner Habilitationsschrift Rückhalt von Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Wolfgang Böhmer (CDU) bekommen. Böhmer sagte der Super Illu, es sei „unbestritten“, dass man „im Bereich der Erziehungswissenschaften zu DDR-Zeiten zumindest verbale Zugeständnisse ans SED-Regime“ machen musste.

Der Historiker Ilko-Sascha Kowalczuk hatte dem bisherigen Kultusminister von Sachsen-Anhalt wegen dessen 1989 abgeschlossener Arbeit „ideologische Einpeitscherparolen“ vorgeworfen und seine Arbeit als „marxistisch-leninistische Propagandaschrift“ bezeichnet. Ob Olbertz „zu weit gegangen“ sei, „darüber wird es nie Einigkeit geben, weil das jeder aus seiner persönlichen Lebensperspektive“ beurteile, so Böhmer. Von ihm erhielt Olbertz am Montag die Entlassungsurkunde. Der 55-Jährige war im April zum HU-Präsidenten gewählt worden, im Oktober tritt er an. (ddp)