No-go in NRW

In Bielefeld wird ein Marokkaner angegriffen. In Köln kommt ein Mann einem bedrängten Schwarzen zu Hilfe

BIELEFELD dpa/taz ■ Nach zwei rassistischen Übergriffen in Köln und Bielefeld muss die Diskussion um No-go-Areas nun wohl auch in NRW neu geführt werden. In Bielefeld wurde ein 43-jähriger Marokkaner am Sonntag Vormittag in einem Park von zwei jungen Männern mit den Worten „der Ausländer muss raus“ angegriffen und verletzt. In Köln wurde am vergangenen Donnerstag ein gebürtiger Ghanaer von sechs Männern verfolgt und geschlagen. Ein Mann, der zu Hilfe kam, wurde ebenfalls leicht verletzt. Die Polizei nahm vier Angreifer vorübergehend fest.

Wegen des fremdenfeindlichen Hintergrunds habe in Bielefeld nun eine sechsköpfige Ermittlungsgruppe des polizeilichen Staatsschutzes den Fall übernommen, sagte Klaus Kühmel, Sprecher der Polizei Bielefeld, gestern der taz. Das Opfer liege weiterhin im Krankenhaus und soll möglichst schnell erneut zum genauen Tathergang befragt werden. „Die Täter sind geflüchtet, noch haben wir keine Spur“, so Kühmel. Daher suche die Polizei jetzt vor allem nach Zeugen des Überfalls.

Nach Aussage des Bielefelder Opfers haben ihn die Männer im Alter zwischen 16 und 18 Jahren mit einem spitzen Gegenstand, vermutlich einer Schere, angegriffen, heißt es im Polizeibericht. Demnach zog sich der Mann zwei Stichverletzungen zu. „Wir tappen weitestgehend im Dunkeln“, sagte gestern Ulrich Buchalla, stellvertretender Dienststellenleiter im Staatsschutz Bielefeld.

Bislang wurden in NRW in diesem Jahr bislang nur wenige eindeutig fremdenfeindliche Überfälle bekannt. Anfang Mai wurde ein Schwarzafrikaner bei einer Prügelei in Münster verletzt, die Polizei schloss einen ausländerfeindlichen Hintergrund jedoch aus. Am Ostermontag wurde ein Mann aus Sri Lanka in Essen angegriffen und beleidigt. SUG