hamburger szene
: Wundersamer Waschsalon

Man hätte es vielleicht ahnen können. Hätte sich beizeiten in die Seele der häuslichen Waschmaschine einfühlen und Schlimmeres verhindern können. Denn markant waren sie schon gewesen, die Erstickungslaute, die das ältliche Gerät seit Wochen beim Wasserziehen von sich gegeben hatte.

Aber wie das eben so ist. Erst als die Maschine eines Freitags das Abpumpen gänzlich unterließ, wurde der Ernst der Lage offenbar: In lauwarm-schlammiger Brühe hatte das Gerät die Wäsche zurückgelassen, ansonsten Wasch und Schleudervorgang penibel beendet.

Macht nichts, denkt sich der Besitzer, schließlich ist der nächste Waschsalon gleich nebenan. Und eigentlich ist es doch eine interessante Erfahrung, die Bettbezüge wie zu Omas Zeiten einzeln aus der Brühe zu wringen und in einen jener kommunikativen Salons zu schaffen.

Arglos nähert man sich der Erklärungs und Bedienungstafel, schnell ist der „Waschpulver“-Einwurf gefunden. 50 Cent. Resultat: keins. Schwierig, schwierig, auch für die eilends herbeigerufenen Mitwäscher, das Rätsel zu lösen. Gemeinsam brütet man erneut über dem an die Wand gepappten Anleitungstext. Und siehe: Taste 37 hätte man drücken müssen, um ans Seifenpulver zu kommen. Da ist es dann fast beruhigend, dass zur Maschine Nummer fünf der Knopf mit selbiger Ziffer gehört. Obwohl – eine kleine Herausforderung hätte man schon noch verkraftet. Vielleicht ja beim nächsten Mal. PS