Bremer Technologieförderung
: InnoVision am Grenzpfosten

In Bremerhaven gibt es einen einzigartigen Studiengang: „Cruise Management“. Leider gibt es im Lande Bremen kein Kreuzfahrt-Unternehmen, das die Spitzen-Absolventen einstellen würde – sie gehen weg nach dem Studium. Das ist normal, staatliche Ausgaben im Wissenschaftsbereich „rentieren“ sich nicht auf dem kurzen Dienstweg.

Kommentar von Klaus Wolschner

Weniger normal ist es, wenn der Senat die technischen „Potentiale des bremischen Wissenschaftsbereiches konsequent an den wirtschaftlichen Potentialen des Landes orientieren“ will. Kleinkarierte Wissenschaftspolitik wäre die Folge. Die renommierteste Ausgründung der Bremer Uni, das Medizin-Computerzentrum MeVis, würde es nicht geben. MeVis hat seine industriellen Partner in aller Welt und seine profitabelsten Abteilungen in den USA.

Dass die bremischen Landesgrenzen zu klein sein könnten für eine Vision „InnoVision 2010“, schwant auch den Autoren des jüngsten Senatspapiers. „Nicht allein innerhalb der Landesgrenzen“ sei das große Ziel zu erreichen, formulierten sie, „regionale Innovationspolitik“ sei gefragt. Mit der Landesregierung Hannover wurde allerdings bisher nicht darüber geredet, ob sie ihre Innovations-Gelder nicht vielleicht Richtung „Metropolregion Bremen“ lenken möchte.