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: Eine Frage der Konsequenz

Pack’ den Tiger in den Tank – wer hätte gedacht, dass dieser schöne Werbespruch einmal einen so bösen Hintersinn bekommen würde. Wenn der Regenwald in Indonesien dran glauben muss, bedeutet das auch des Ende der Orang Utans, Waldelefanten und Tiger. Und wenn auf niedersächsischem Hafengelände Palmöl raffiniert und verheizt wird, macht sich das Land daran mitschuldig.

Kommentarvon Gernot Knödler

Für jemanden, der im reichen Europa lebt, ist es bigott, die schönen Filme über den tropischen Regenwald anzusehen und anschließend eine Träne zu zerdrücken, weil dieses rauschende Fest der Natur bald beendet sein wird. Es ist billig, seiner Bestürzung über die riesigen Urwaldflächen zu äußern, die täglich verschwinden. Und es ist unfair, auf die Squatter und Goldsucher zu schimpfen, die im Wald ein Auskommen suchen. Zumindest solange man nicht bereit ist, privat auf Tropenholz-Möbel zu verzichten und in der Politik Konsequenzen zu ziehen.

Die Manager von Niedersachsen Häfen sind verantwortlich dafür, was ihre Pächter treiben – und auch die angeblich „konservative“ Landesregierung darf sich aus dieser Verantwortung nicht herausreden. Mit dem Argument, es sei Sache des Investors, sich zu rechtfertigen, könnte das Land künftig guten Gewissens Immobilien für Kinder-Bordelle zur Verfügung stellen.