Herr Schünemann nimmt Kurs auf Höxter

KARRIERE „Ich stehe bereit“: Nachdem Niedersachsens Ex-Innenminister Uwe Schünemann bei der Landratswahl im Kreis Hameln-Pyrmont unterlag, will er nun Stadtvater von Höxter werden. Auch dort regiert die SPD

Nach seiner gescheiterten Kandidatur für den Landratsposten im Kreis Hameln-Pyrmont will Niedersachsens Ex-Innenminister Uwe Schünemann nun Bürgermeister in Höxter werden. „Ich bin gefragt worden, und ich stehe bereit“, sagte der CDU-Politiker am Wochenende.

Die rund 30.000 Einwohner zählende Kreisstadt Höxter in Nordrhein-Westfalen liegt direkt neben Schünemanns Wohnort Holzminden. Ein neuer Bürgermeister soll dort parallel zur Europawahl am 25. Mai gewählt werden. Über Schünemanns Ambitionen hatte zunächst das Westfalen-Blatt berichtet.

Der langjährige Innenminister sagte, der CDU-Vorstand habe ihn gefragt, ob er die Aufgabe übernehmen wolle. Die offizielle Nominierung des 49-Jährigen als Kandidat für die Bürgermeisterwahl in Höxter ist für den 4. Dezember geplant.

„Ich wohne zehn Kilometer entfernt und kenne die Region“, sagte Schünemann. „Ich habe die Möglichkeit, die Region voranzubringen und deshalb bietet sich das an.“ Der ehemalige Minister galt vor allem in der Ausländerpolitik als Hardliner. In seine Amtszeit fällt die verbotene Überwachung mehrerer Journalisten, darunter der taz-Autorin Andrea Röpke, eines Anwaltes und der Mitarbeiterin einer grünen Landtagsabgeordneten.

Nach Informationen des Westfalen-Blatts soll es bei der offiziellen Nominierung keinen Gegenkandidaten geben. Schünemann wird voraussichtlich gegen den SPD-Amtsinhaber Alexander Fischer antreten. Vor dem Wahlsieg Fischers war die kleine Stadt mit zwölf eingemeindeten Dörfern traditionell CDU-dominiert.

Schünemann hatte bei der Landtagswahl in Niedersachsen im Januar nach fast 20 Jahren im Parlament kein neues Mandat erlangt. Auf der Nachrückerliste für den Landtag steht er nach den beiden früheren CDU-Ministern Aygül Özkan und Bernd Althusmann auf Platz drei. Im Oktober hatte Schünemann die Stichwahl um das Amt des Landrats in Hameln-Pyrmont gegen den SPD-Politiker Tjark Bartels aus der Wedemark verloren.  (dpa/taz)