Baukosten über Plan

FEHMARNBELT-QUERUNG Dänemark rechnet damit, dass die Planungskosten für den Brückenbau erheblich steigen, weil deutsche Behörden zu strenge Auflagen machen. EU-Zuschüsse offenbar in Frage gestellt

Beim dänischen Parlament sind statt 1,4 nun zwei Milliarden Kronen beantragt

Die geplante feste Ostseeverbindung mit Deutschland über den Fehmarnbelt wird für Dänemark schon teurer, ehe auch nur der erste Spatenstich getan ist. Wie das dänische Transportministerium am Mittwoch in Kopenhagen mitteilte, sind beim Finanzausschuss des Parlaments zwei Milliarden statt der vorgesehenen 1,4 Milliarden Kronen (270 statt 190 Millionen Euro) für Planungsaufgaben beantragt.

Grund für den Kostensprung seien überraschend strenge Anforderungen deutscher Behörden für die Vorbereitungsarbeiten. Die Entscheidung über den Antrag soll am heutigen Donnerstag fallen.

Weiter erklärte das Ministerium, dass bisher als sicher geltende Fördergelder der Europäischen Union in Höhe von 900 Millionen Kronen (120 Millionen Euro) in Kopenhagen wieder fraglich sind. Demnach wolle die EU diesen Teil von insgesamt 2,5 Milliarden Kronen an zugesagten Zuschüssen nicht auszahlen, weil noch keine konkreten Arbeiten ausgeführt worden sind.

Insgesamt sind für die 19 km lange Verbindung zwischen dem schleswig-holsteinischen Puttgarden und Rødby in Dänemark Baukosten zwischen 4,5 für eine Brücken- und 5,5 Milliarden Euro für eine Tunnellösung veranschlagt. Die dänische Regierung will die kompletten Kosten für den eigentlichen Brückenbau übernehmen. Die Fertigstellung ist für das Jahr 2018 geplant. Ein Sprecher des Transportministeriums erklärte, dass sich die Gesamtbelastung durch die jetzt beantragten Zusatzmittel für die Planungsphase nach derzeitigem Kenntnisstand nicht erhöhen werde.

Im deutschen Budget sind 800 Millionen Euro für die Anbindungsarbeiten an Land für den Straßen- und Bahnverkehr eingeplant. Der Bundesrechnungshof hatte 2009 erklärt, die Kosten für Deutschland könnten sich möglicherweise verdoppeln. Die Parlamente beider Länder haben bisher nur grünes Licht für die Planungsphase, nicht aber für den eigentlichen Bau gegeben.  (dpa)