„Waldpfälzer“ mit Kämpferherz

betr.: „Die Läuterung der Lauterer“, taz vom 29. 5. 06

Ihren Beitrag „Die Läuterung der Lauterer“ kann ich als Lauterer, der tatsächlich in den Siebzigerjahren dort geboren ist (mit einer Nabelschnur in rot-weiß, versteht sich), nicht unwidersprochen stehen lassen.

Niemand hat jemals behauptet, in Kaiserslautern seien die talentiertesten Stadtplaner zu Hause. Und in der Tat waren die Vereinsoberen des FCK der vergangenen Jahre peinliche Sondermänner. Doch kein anderer Provinzclub, weder die Pseudointellos aus dem Breisgau, noch die Narrenkappen aus der Rheinebene, können es mit der Tradition des FCK aufnehmen.

Dabei rührt der Ruhm der „Waldpfälzer“ nicht etwa von ihrem Fatalismus, sondern vom unbändigen Kämpferherz ihrer Fußballer und der bedingungslos parteiischen Leidenschaft ihrer Fans. Nur so haben wir die Bayern nach einer 1:4-Pausenführung mit 7:4 nach Hause geschickt und den FC Barcelona mit 5:0 aus dem Uefa-Cup gejagt.

Wenn Campari wieder Hauptsponsor wird, Stefan Kuntz Trainer und Harry Koch Abwehrchef, dann wird es bald wieder heißen: Die ganze Bundesliga wird von den Bayern dominiert … Die ganze Bundesliga? Nein! Ein von unbeugsamen Pfälzern bevölkertes Dorf hört nicht auf, den Großkotzigen Widerstand zu leisten!

STEFAN BERNHART, Stuttgart