ARAFATS TOD
: Experten gehen nicht von Vergiftung aus

PARIS | Französische Experten widersprechen der Giftmord-These zum Tod des früheren Palästinenserführers Jassir Arafat. Der Politiker sei im November 2004 im Alter von 75 Jahren in einem Militärkrankenhaus bei Paris nach einer Infektion an Altersschwäche gestorben. Das berichtete der Radiosender France Inter gestern unter Berufung auf Gutachter. Eine Vergiftung sei auszuschließen. Zuvor hatten Experten aus mehreren Ländern Proben aus Arafats Leichnam untersucht. Dabei fanden Schweizer Wissenschaftler Hinweise auf das hochgiftige Polonium.

Über die Todesursache Arafats wird seit Jahren spekuliert. Palästinenser sehen sich durch das Schweizer Gutachten im Verdacht bestätigt, dass Arafat vergiftet worden sein könnte – und geben Israel die Schuld. Offizielle Schlussfolgerungen sollen aber erst gezogen werden, wenn auch die Gutachten aus Frankreich und Russland vorliegen. Die Schweizer hielten es für höchst unwahrscheinlich, dass Arafat das Polonium zufällig eingenommen haben könnte. Gleichzeitig wiesen sie darauf hin, es gebe keine letzte Sicherheit über die Todesursache. (dpa)