hamburg heute
: Lehrer schlagen Musikalarm

Schulen protestieren gegen den Niedergang des Musikangebots im Zuge der Oberstufenreform

An über 60 Schulen soll es heute früh Pausenkonzerte geben, auch sollen Chöre und Bands zu Schulen wandern, die kaum Musikunterricht haben. Anlass für diesen Aktionstag „Bündnis für Musikunterricht“ sei eine neue Bedrohung des Faches, so die Veranstalter.

„Schon vor einem Jahr haben wir gestöhnt, weil es nach den Kursvergrößerungen nur noch zehn Musikleistungskurse gab“, berichtet Wolfhagen Sobirey vom Landesmusikrat. Nun müsse man „erneut Alarm schlagen“, weil ab 2008 die Leistungskurse in der Oberstufe ganz abgeschafft und durch vierstündige Pflichtkurse in Mathe, Deutsch und Englisch und ein vierstündiges „Profilfach“ ersetzt werden sollen.

Da jede Oberstufe ein naturwissenschaftliches und ein sprachliches Profil zur Auswahl bieten müsse, kämen musische, gesellschaftliche oder sportliche Profile erst ab einer hohen Schülerzahl zustande. Für ein drittes Profil groß genug seien nur 17 der 90 Oberstufen. Sobirey befürchtet, dass nach Abzug der übrigen Disziplinen nur zwei Musik-Profilkurse übrig blieben.

Der Sprecher der Bildungsbehörde, Thomas John, hält dagegen, dass Hamburg den Oberstufen keine Vorgaben bezüglich der Profile mache. Da viele Schulen nah beieinander liegen würden und sich „verzahnen“ könnten, gehe man davon aus, dass es auch künftig genug Musikkurse gibt.

kaj