unterm strich
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Mehr Fortune als Peter Handke hat Paul Auster: Der amerikanische Schriftsteller und Filmemacher erhält den mit 50.000 Euro dotierten Prinz-von-Asturien-Preis in der Sparte Literatur. Der 59-Jährige, in den USA einer der schärfsten Kritiker von Präsident George W. Bush, setzte sich in der Endausscheidung gegen seinen Landsmann Philip Roth und gegen den Israeli Amos Oz durch (Oz befand sich übrigens auch auf der Liste jener, die in diesem Jahr für den Heinrich-Heine-Preis in Erwägung gezogen wurden). Die Jury begründete die Preisverleihung am Mittwoch im nordspanischen Oviedo damit, dass Auster einer der großen Erneuerer der Literatur sei. Der Autor habe die besten Traditionen der amerikanischen und europäischen Literatur mit Elementen des Films verbunden. Damit habe er auch junge Leute für die Lektüre gewonnen. Auster ist nach Doris Lessing, Arthur Miller und Susan Sontag der vierte angelsächsische Autor, der die spanische Auszeichnung erhält.

Daten, die die Welt nicht braucht: Die Filmförderanstalt hat gestern eine Studie namens „Auswertung der Top-50-Filmtitel des Jahres 2005“ vorgestellt. Darin wird aufgeschlüsselt, wer wann und wie ins Kino geht. Einige der Resultate: Die Schnulze „Die weiße Massai“ haben vor allem Frauen gesehen, die Comicverfilmung „Sin City“ vor allem Männer. „Harry Potter und der Feuerkelch“ sprach vor allem Schüler (39 Prozent) und Angestellte (31 Prozent) an. Selbstständige dagegen interessierten sich überdurchschnittlich für die Kinderfilme „Wallace und Gromit“ und „Felix – Ein Hase auf Weltreise“. Eine Ich-AG braucht offenbar ein bisschen süße Regression. „Sin City“ war bei Menschen mit Abitur der beliebteste Film. Dagegen bevorzugten diejenigen mit Hauptschulabschluss „Die wilden Kerle 2“. Die Komödie „Herbie fully loaded – Ein toller Käfer startet durch“ wurde von Menschen mit einem Haushalts-Nettoeinkommen von 2.250 Euro bevorzugt. Diejenigen, die weniger als 750 Euro zur Verfügung haben, präferierten dagegen „Sin City“, was darauf hindeutet, dass das Abitur keine Garantie für ein gutes Einkommen oder guten Geschmack ist.

Den höchsten Eintrittspreis mussten die Besucher durchschnittlich für „Harry Potter“ bezahlen (6,68 Euro). „Sophie Scholl – Die letzten Tage“ lag mit der Note 1,4 in der Besucherwertung vorn. Der Film zog auch die meisten Begleitpersonen mit: Durchschnittlich sahen ihn sich Kleingruppen von 5,19 Personen an. Für Popcorn, Bier und Eiskonfekt wurde am meisten bei „Es ist ein Elch entsprungen“ (3,23 Euro) ausgegeben, am wenigsten bei „Alles auf Zucker“ (1,73 Euro), obwohl der Filmtitel etwas anderes verlangt.