Teestube sucht neues Zuhause

Therapieeinrichtung für Drogenabhängige am U-Bahnhof Kurfürstenstraße ist von der Schließung bedroht

Die von der Schließung bedrohte Teestube für Drogenabhängige am U-Bahnhof Kurfürstenstraße sucht dringend einen neuen Standort. Bis Ende Juni müsse ein Ausweichquartier für die seit 30 Jahren bestehende Teestube „in unmittelbarer Nähe zum wohl berüchtigtsten Straßenstrich Berlins“ gefunden werden, teilte der christliche Verein Teen Challenge als Träger gestern mit. Sollte dies nicht gelingen, drohe der Teestube das Aus.

Der Vermieter hatte dem Verein zunächst zum 31. März gekündigt, da die Räume künftig gewerblich genutzt werden sollen. Da bislang aber keine neuen Räume für die Teestube gefunden wurden, habe der Vermieter jetzt die Frist bis Ende Juni verlängert. Für den Fall einer Schließung kündigte Teen Challenge an, nicht von der Kurfürstenstraße zu „weichen, sondern regelmäßig mit mobilen Teams unterwegs“ zu sein, um Bedürftige mit Essen und warmen Getränken zu versorgen.

Die Arbeit wird vor allem von Ehrenamtlichen geleistet. Der Verein hatte erst im vergangenen Jahr durch neue Mitarbeiter seine Arbeit intensivieren können. Inzwischen ist die Teestube an fünf Abenden in der Woche geöffnet. Seit Ende des vergangenen Jahres besteht auch eine Kooperation mit einer benachbarten Kirchengemeinde, die Mitarbeiter stellt. Der Verein betreibt zudem im Stadtteil Reinickendorf eine Therapieeinrichtung für drogenabhängige Männer. Im August letzten Jahres hat der Verein das 30-jährige Bestehen der Teestube gefeiert. EPD