Medienticker

Karl-Heinz Grasser (38), österreichischer Finanzminister, und seine Frau Fiona Swarovski haben mit einer Klage wegen Verletzung von Persönlichkeitsrechten gegen die Bild gesiegt. Ein Wiener Landesgericht verurteilte die Zeitung wegen der Veröffentlichung heimlich aufgenommener intimer Fotos des Paares zur Zahlung von jeweils 20.000 Euro. Dies ist nach österreichischem Recht die Höchststrafe für dieses Delikt. Bild hatte am 5. Mai unter der Schlagzeile „Hier sucht die Kristall-Erbin die Kronjuwelen beim Finanzminister“ ein intimes Bild des Ehepaares abgedruckt. Laut Nachrichtenagentur APA hatte der Anwalt von Bild vor Gericht eingeräumt: „Eine Persönlichkeitsverletzung können wir durchaus erkennen“. (dpa)

David Lucas, englischer Bauer und vehementer Verfechter der Todesstrafe, hat mit einer erfundenen Geschichte über den Export von Galgen von seiner Farm aus nach Afrika die Weltpresse gefoppt. Der britische Sender BBC und mehr als 30 internationale Zeitungen hätten die Behauptungen des Tierfutterbauern aufgegriffen und für bare Münze genommen, berichtete gestern die Londoner Times. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hatte gegen den angeblichen Export von Tötungseinrichtungen von britischem Boden protestiert.

Nach Angaben der Times sind die Erzählungen des Bauern über Lieferungen von Hinrichtungsstätten an Regime wie jenes in Simbabwe oder Libyen frei erfunden. „Er hält diese Vortäuschung aufrecht, weil er gern mit den Medien über die Todesstrafe spricht“, zitierte die Zeitung Brian Rutterford, den Besitzer des Landes, auf dem Lucas seine Farm betreibt. „Das ist ein Schabernack, der völlig aus dem Ruder gelaufen ist“, sagte Rutterford. (dpa)