Tante Prusseliese sucht nach den schönsten Spielsachen

In der Zaubererwelt herrschen erstaunliche Hierarchien: Zwischen Großillusionen (David Copperfield lässt Mädchen, Tiger und anderes Rassiges wahlweise zersägen, verschwinden oder wiederauferstehen), Close-Up (Karten- und Münzentricks, bei denen man ganz nah am Tisch sitzen muss, um es überhaupt mitzubekommen) und Kinder-Zauberei liegen ganze Ideologien. Man kann davon ausgehen, dass ein Großillusionist nicht im gleichen Hotel wie der Kinderzauberer absteigt, obwohl eventuell beide das Problem mit den Tauben haben, die ja auch irgendwo unterzubringen sind. Oder glaubt jemand, die wohnen im Zaubererjacket? Fragen könnte man am Samstag oder Sonntag mal Igor Jedlin, den „Starmagier aus dem Moskauer Staatszirkus“, der in seinem Zaubertheater (Roscherstraße 7) seit 25 Jahren Kinderherzen verwirrt. Um 15.30 Uhr geht’s los, und 7 Euro kosten Karten für Kinder bis 12 Jahren mit oder ohne Harry-Potter-Schwäche. Etwas mehr down to earth geht es in Neukölln zu: Ab 10 Uhr heute und morgen spielen Berliner Herrenmannschaften mit kamerunischen, nigerianischen und ägyptischen Mitgliedern bei „Baobab!“, der „Offenen Afrika-Fußballmeisterschaft“, gegeneinander. Wer zu klein zum Mitkicken ist, kann sich mit Schminken, Hüpfburg-Hüpfen und Spielen über den Fußballplatz trollen (Bergiusstraße 22). Und am Donnerstag um 15 Uhr Uhr läuft im Moviemento (Kottbusser Damm 22) ein Zeichentrickfilmklassiker, bei dem man keinen Gedanken an falsch erteilte Altersfreigaben wälzen muss, und, wenn man sie unbedingt anfixen wollte, auch schon die Einjährigen hineinsetzen könnte: „Der kleine Maulwurf“ von Zdenek Miler. Hoffentlich ist auch die bahnbrechende Episode „Der Maulwurf und die Geburt“ dabei, keine Angst, alles komplett kinderkompatibel, sogar die angedeuteten Wehen.

www.zaubertheater.de, www.faso-initiative.de, www.moviemento.de