DOLLES AUS DER WELT DER EINSEINSNULL
: Japanerin an der Endlosstrippe

TOKIO afp/taz | Endlich wieder eine Ia-110-Meldung! So schallte es gestern durch die weiten, sturmgesicherten Hallen der Wahrheit-Redaktion. Es war mal wieder der Notruf los. Diesmal im beschaulichen Inselstaat der aufgehenden Sonne: Nicht nur 35-mal, wie wir jüngst aus der Pfalz depeschten, sondern pfundige 15.000-mal rief dort eine Arbeitslose die japanische 110 an. Die netten Beamten streiften monströse 60-mal bei Tomomi M. vorbei „und hätten sie aufgefordert, Ruhe zu geben“, wie AFP fassungslos meldete. Allein am 30. Juli habe Frau M. 927-mal die Nihon no keisatsu, was klingt wie „Kein Anschluss unter dieser Nummer“, belästigt und „einfach irgendetwas gesagt, alles, was ihr durch den Kopf ging“. Was mag das gewesen sein? „Milch ist aus, Zucker noch da!“? Egal – die Strippenbelegerin wird angeklagt wegen „Behinderung der Polizeiarbeit“. Recht so: Selbst japanische Bullen müssen sich nicht um Milchbeschaffe kümmern.