SPECHT DER WOCHE
: Weihnachtszeit

 Christian Specht, 44, ist in allen linken Parteien und Szenen Berlins aktiv. Er engagiert sich unter anderem in der LAG Selbstbestimmte Behindertenpolitik der Linkspartei und hat ein Büro in der taz. Christian kann nicht lesen und schreiben, er zeichnet. Wenn er es zulässt, zeigt die taz sein Bild der Woche.

Das ist ein Schlepper, der eine gefällte Tanne zum Weihnachtsmarkt bringt. Vielleicht ja zum Ku’damm, oder auch woanders hin. Ich mag die Weihnachtszeit sehr gerne, auch wenn alle anderen Leute dann immer so gestresst sind. Alle hetzten und haben es eilig, Geschenke einzukaufen. Dabei vergessen sie, dass es auch Menschen gibt, die an Heilig Abend nicht unterm schönen Tannenbaum sitzen.

Die Flüchtlinge zum Beispiel, die mit dem Boot übers Mittelmeer zu uns kommen. Diesen Leuten geht es dreckig, erst in der Heimat und dann hier bei uns. Sie dürfen nicht arbeiten und müssen ewig darauf warten, ob ihre Asylanträge angenommen werden. Meist klappt das nicht. Das Schlimmste aber ist: Es nimmt sie niemand ernst. Damit das passiert, bräuchten wir eine völlig andere Flüchtlingspolitik.

PROTOKOLL: MAHA