Brauner Einheitsbrei

RECHTSEXTREMISMUS Vorsitzende von NPD und DVU wollen Fusion ihrer Parteien

BAMBERG taz | Die beiden größten rechtsextremen Parteien Deutschlands planen einen Zusammenschluss. Vor Beginn des NPD-Parteitags in Bamberg am Freitag sagten der NPD-Vorsitzende Udo Voigt und der DVU-Vorsitzende Matthias Faust auf einer Pressekonferenz: „Wir arbeiten auf eine Fusion hin.“

Schon am Mittwoch hatte der DVU-Bundesvize Ingmar Knop gegenüber der taz eingeräumt, eine Mitgliederbefragung starten zu wollen, die zu einer Annäherung beider Parteien führen soll. Das Ergebnis ist aber weder für den NPD-Bundesvorstand noch für die DVU-Bundesführung verbindlich. Als erste Ziele der Verschmelzung nannte NPD-Chef Voigt den Einzug in den Landtag von Sachsen-Anhalt und die Bremer Bürgerschaft 2011. Der finanziell angeschlagenen NPD mit ihren rund 6.800 Mitgliedern könnten sich die etwa 4.500 Mitglieder der schrumpfenden DVU anschließen. Bis Samstag richtet die NPD in der Kongresshalle in Bamberg ihren Parteitag aus. „Rechtlich war die Raummietung nicht zu unterbinden“, sagt Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD). Nicht nur er ruft unter dem Motto „Alarmstufe Braun“ zum Protest auf. Am Freitagnachmittag sollte eine Menschenkette gebildet werden, die sowohl die Linkspartei als auch die CSU unterstützte.

ANDREAS SPEIT