bremen heute
: Schwein-Steinigen mit Lizenz

Vor dem Südbad starten heute die bremisch-niedersächsischen Pétanque-Meisterschaften.

taz: Was passiert bei einem Pétanque-Spiel?

Klaus Meyer, Sportwart der „Boule-Gemeinschaft Bremen“: Eine Holzkugel, das „Schweinchen“, wird von einem festen Punkt aus sechs bis zehn Meter weit geworfen. Dann versucht jeder der Spieler – meist sind es drei Mannschaften mit je zwei Personen – je zwei Stahlkugeln näher als die anderen an das „Schweinchen“ heranzuwerfen.

Klingt nicht sehr kompliziert.

Viele Regeln gibt es nicht. Beide Füße müssen den Boden berühren, bis die eigene Kugel still steht. Das hat sich übrigens entwickelt, weil körperlich Behinderte bei den in Südfrankreich sehr beliebten Kugelsportarten mitmachen wollten. Aber die Strategien können schon sehr kompliziert sein.

Wie lange dauert ein Spiel?

Bis eine Mannschaft dreizehn Punkte hat. Das kann bis zu eineinhalb Stunden dauern, es werden zwischendurch taktische Absprachen getroffen, und die Würfe müssen wohl überlegt sein.

Ist das für Zuschauer nicht langweiliger als Angeln?

Wenn man mit dem Spiel vertraut ist, nicht. Den Nervenkitzel, den Pétanque ausmacht, erkennt aber nur, wer Regeln und Taktik kennt. Bei unseren Spielen auf dem Gelände vor dem Südbad schauen immer sehr viele Leute zu.

Kann bei dem Turnier jeder mitmachen?

Nein, heute dürfen nur angemeldete Spieler mit Lizenz antreten. Es sind nämlich die Landesmeisterschaften für Niedersachsen und Bremen. Ein eigener Verband für Bremen lohnt sich nicht. Es gibt hier nur vier Vereine. Interview: cja