Weit weg

Betr.: „Sisyphos auf Wohnungssuche“, taz hamburg vom 24. 5. 06

Es sieht hier so aus, als ob es das Ziel sei, ALG-II-EmpfängerInnen aus der Stadt zu vertreiben, dorthin wo der Wohnraum billiger ist. Zum Beispiel in die ländlichen Gegenden von Schleswig-Holstein oder Niedersachsen. Damit spart sich die Stadt auch die „Kosten“ für die ALG-II-EmpfängerInnen, und ins Stadtbild einer „wachsenden Stadt“ passen diese sowieso nicht. Sie können einfach nicht genügend konsumieren, können aus Geldmangel nicht das offizielle kulturelle Leben der Stadt befördern (Elbphilharmonie, Theater usw.). Was in Hamburg in den nächsten Jahren wachsen soll, ist vor allem der Profit. Damit arme Leute nicht regelmäßig gemeinsam auf die Straße gehen oder gar eine eigene Subkultur entwickeln, ist es am besten, man schafft sie vorsorglich weit genug weg. DIRK KLAES