Betr.: Doris Akrap
Roman des Jahres

Aleksandar Hemon: „Das Buch meiner Leben“ (Knaus). Mindestens so idiosynkratisch wie Pynchon erzählt dieser hierzulande noch zu entdeckende Amerikaner Tieftrauriges über das heitere Leben im Dazwischen.

Politisches Buch des Jahres

Tom Holert: „Deadwood“ (diaphanes). Umwerfend intelligente Analyse der US-Serie, die, als kapitalismustheoretische Quelle begriffen, zeigt, dass Demokratisierung mindestens so angsteinflößend wie unterhaltsam ist.

Buch zum Verschenken

Hauck & Bauer: „Man tut, was man kann: Nix“ (Kunstmann). Zaubert mit so wenig Strich und so wenig Worten in so kurzen Strips mit so viel Herz und so viel Verstand so viel Schmunzeln auf so viele Gesichter.

Buch zum Angeben

Jacques Rancière: „Die Nacht der Proletarier“ (Turia+Kant). Das Frühwerk eines Meisters zu kennen kommt immer gut. Seine philosophischen Interventionen verübt er hier noch am Begriff der Klasse. Klasse!

DVD / Hörbuch

James Joyce: „Ulysses. Ungekürzte Lesung“ (Hörverlag). 38 auch wegen Sophie Rois tolle Stunden erleichtern das Vorhaben, die Bibel wirklich mal zu lesen. Wunderbar besinnlich zwischen den Jahren.

■ Doris Akrap ist Redakteurin der taz.am wochenende