galerienspiegel:
Nina Braun – Sunny Side Up: Rosige Nacktmulle schauen neugierig aus dem Boden, andere Stofftiere kriechen durch Decken und Wände, und am Galeriehimmel hängt eine schwarze Schlechtwetter-Wolke. Die Hamburger Künstlerin liebt es, mit traditionellen Handwerkstechniken Gegenwelten zu bauen. Dazu gehören auch die großformatigen Wappen-Flaggen: Sie behaupten das Territorium von Spielzeugarmeen.
Eröffnung: Heute, 3. 6., 20 Uhr; heliumcowboy artspace, Sternstraße 4; Mi–Fr 11–19 Uhr; bis 30. 6.
Martin Hoener – Super Sublim: Die gerade zur neuen Leiterin des Braunschweiger Kunstvereins bestimmte Janneke de Vries macht zum Abschied für Hamburg eine Reihe von Ausstellungen in einer Privatwohnung. In einem Esszimmer werden Arbeiten ausgestellt, die sich mit dem Verhältnis von Öffentlichkeit und Privatheit auseinander setzen. Den Anfang macht der Frankfurter Martin Hoener mit Kleinplastiken aus Schubladen, Nachtschränkchen und Streichholzschachteln. Im Zentrum der Esstischpräsentation steht ein schwarzer Kubus, der anspruchsvoll „Das Herz der Finsternis“ betitelt ist. Als Signet der gesamten Ausstellungsreihe hängt vom Balkon eine Banner-Skulptur der Hamburgerin Ruth May mit einer Paraphrase nach einem Bild von Ludwig XIV. herab.
Eröffnung: Heute, 3. 6., 19 Uhr, Bleicherstraße 78 (1. Stock, links); geöffnet jeweils Sa 12–18 Uhr; bis 22. 6.
HansePol – Neue Wege durch Kunst: ein dialog von 20 Künstlerinnen und Künstlern aus Polen und Deutschland samt abendlichen Events mit Filmen und DJ sind die neueste Attraktion in dem fast schon etwas zwanghaft dauerbespielten alten Karstadt-Gebäude.
Eröffnung: Heute, 3. 6., 19 Uhr; Konzert 22 Uhr, Party 24 Uhr; Großen Bergstraße 172–178; bis 18. Juni, täglich 12–20 Uhr
Bernhard Prinz – Schönheit und Norm: Die manchmal an historisch kontaminierte Vorbilder angelehnte Fotokunst des Hamburger Künstlers wird oft missverstanden. Gerade aber diese Neu- und Umdeutungen machen ein Werk interessant, für das Begriffe wie Modell und Norm, Ideal und Individuum, Schönheit und Schein zentral sind.
Künstlergespräch: Di, 6. 6., 20 Uhr, BLAU – Zimmer für Kunst und andere, Admiralitätstraße 71 (Hinterhof 1. Stock)
Christoph Radke – Sammlungen + Nicolaus Schmidt – Kosmographie Gayhane: Zu sehen sind aus Fotosammlungen isolierte Köpfe in vieldeutigen Posen sowie in neue Kontexte gestellte Bilder aus einer schwul-lesbischen Disco in Berlin-Kreuzberg.
Eröffnung: Do, 8. 6., 19 Uhr, Kunstraum Ebene+14, Mexikoring 11; So 14–18 Uhr; bis 2. 7.
Matthias Meyer – Snowwww: Geloopte Visionen von Leerstellen aus alten Filmen bestimmen die düster-atmosphärischen Arbeiten des letztjährigen Hamburg-Stipendiaten.
Eröffnung: Do, 8. 6., 19 Uhr, Frise Künstlerhaus Hamburg Abbildungszentrum, Arnoldstraße 26–30; Fr–So, 16–18 Uhr; bis 25. 6.
Jeannette Fabis – open secret: In ihrer Wahrnehmung von Architektur und ihren Wucherungen sind der Künstlerin die Unmengen von Parabolantennen aufgefallen, die besonders in Stadtvierteln mit disparatem Sozialgefüge zu finden sind. Von ihrer vorgeblichen Nützlichkeit isoliert, hängen sie nun in Trauben im Schaufenster des Ausstellungsraums.
Mi, 19–21 Uhr, Trottoir, Hamburger Hochstr. 24; bis 28. 6.
HAJO SCHIFF
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