Zur Übung des Verzichts muss man sich das Bild hier selber denken

Es geht um den Genuss. Was eigentlich eine prima Sache ist. Oder wenigstens war, früher, als man das Genießen noch ekstatisch anging und der Genuss dem Selbstverlust und dem Gemeinschaftsgefühl diente. Solch einem bacchantischen Bild steht heute aber doch ein sich bescheidendes, gar beschneidendes entgegen. Weniger Fett. Keine Promille mehr. Der Sex virtuell. Statt an der Auflösung der (Körper-)Grenzen arbeitet der heutige Wellness-Genießer an der Erhaltung und Instandsetzung des eigenen Selbst. Woher diese Lust am Verzicht kommt und wohin sie führt – zum Glück, zur Neurose? –, ist Thema der Philosophin und Autorin Svenja Flaßpöhler heute Abend in der Urania bei ihrem Vortrag: „Genuss – Leben wir heute nur noch vom Verzicht?“ TM

■ Urania, An der Urania 17. Montag, 19.30 Uhr. 6/5 €