Hessen will Strompreis senken

Sollten Energiekonzerne nicht billiger werden, will der Wirtschaftsminister das anordnen

BERLIN rtr ■ Als erstes Bundesland will Hessen die Stromversorger notfalls zu Preisnachlässen zwingen. Sollte der Strompreis an der Börse weiter sinken, müssten die Energieunternehmen auch ihre Endkundenpreise reduzieren, sagte Wirtschaftsminister Alois Rhiel der Bild am Sonntag. Bleibe eine Reaktion der Versorger aus, sei es denkbar, dass er Preissenkungen zum 1. Januar 2007 anordnen werde. Der CDU-Politiker hatte den hessischen Energieversorgern zu Jahresbeginn sämtliche Strompreiserhöhungen untersagt.

Seine nordrhein-westfälische Amtskollegin Christa Thoben (CDU) appellierte an die Stromunternehmen, die Preise zu senken. Zugleich kündigte sie behördliche Kontrollen an. „Wir haben die Erwartung, dass sinkende Preise für Verschmutzungszertifikate bei nächster Gelegenheit an die Stromkunden weitergegeben werden“, sagte sie. Die Strompreisaufsicht in ihrem Ministerium werde kontrollieren, ob dies auch geschehe.

Rhiel macht seit Monaten Druck, um die Stromanbieter zu niederigeren Preisen zu bewegen. Nach Angaben des Ministers sollen 37 Anbieter ihre Stromnetzentgelte zwischen etwa 10 und – in einem Fall – rund 25 Prozent reduzieren.