UNTERM STRICH

Der iranische Filmemacher Daryush Shokof ist wieder aufgetaucht. Ende Mai war er verschwunden; er hatte von Köln aus mit dem Zug nach Paris fahren wollen, war dort aber nie angekommen. Laut einem Bericht des Kölner Stadt-Anzeigers sagte Shokof nun, er sei entführt worden. Allerdings sind die Hintergründe unklar. Der Zustand des regimekritischen Regisseur sei nach Zeugenaussagen bedenklich gewesen, er habe schwach und geschockt gewirkt. Verschiedene exiliranische Organisationen befürchteten, dass hinter Shokofs Verschwinden ein politischer Hintergrund stehen könnte. Der in Berlin lebende Filmemacher gehört zu den wichtigsten Kritikern der Islamischen Republik Iran, seine Filme zeigen unter anderem die Folter- und Einschüchterungsmethoden im Iran.

Der Wiederaufbau des Berliner Stadtschlosses verzögert sich. Im Zuge der Sparpläne der Bundesregierung wird der Baubeginn von 2011 auf das Jahr 2014 verschoben. Allerdings hoben die Teilnehmer der Sparrunde bei Bundeskanzlerin Angela Merkel hervor, dass das Projekt nicht tot sei, sondern nur ein wenig verschoben werde.

Die US-Rockband Pixies hat ein für Mittwoch geplantes Konzert in Tel Aviv abgesagt. Das geht aus einer von den israelischen Organisatoren veröffentlichten Mitteilung hervor, in der keine näheren Gründe für die Absage genannt werden. Zuvor haben bereits die Gruppen Gorillaz und Klaxons ihre Auftritte in Tel Aviv abgesagt – alle drei Bands hätten bei dem Festival „Pic.Nic 2010“ auftreten sollen.

Wer den Gewinner der Goldenen Palme von Cannes so schnell wie möglich im Kino sehen will, muss nach München fahren: Das dortige Filmfest, das vom 25. Juni bis zum 3. Juli stattfindet, zeigt Apichatpong Weerasethakuls neuen Film „Uncle Boonmee Who Can Recall His Past Lives“ in der Reihe Fokus Fernost. Die Reise, findet die taz-Filmredaktion, lohnt sich unbedingt. Mehr Informationen gibt es unter www.filmfest-muenchen.de.