In der Potsdamer Str. 77–87 benötige ich dringend eine Kunstpause: Am 7. 10. 1985, dem 36. Republikgeburtstag der DDR, stürzt sich die Österreicherin Christine Gössler-Furuya aus dem 9. Stock ihrer Ostberliner Wohnung. Um sich für immer an ihren letzten gemeinsamen Ort erinnern zu können, fotografiert ihr Mann Seiichi Furuya bis zu seiner Ausreise 1987 manisch in Ostberlin. Unter dem Titel „Mémoires“ veröffentlicht er bis heute sieben Bücher, in denen er immer wieder die Fotos seiner Frau mit den Aufnahmen aus der DDR kombiniert – als „Requiem für zwei Tote“. Dank Galerist Thomas Fischer sind diese bewegenden Arbeiten nun endlich in Berlin zu entdecken.

Der Fotograf Fred Hüning durchwandert Berlin – entlang der B1 zwischen Glienicker Brücke und Alt-Mahlsdorf.