Kunsthalle verschließt sich

MUSEUM Nach dem Umbau wird das Haus nur einen versteckten Eingang haben. Das sol Geld sparen

Warum man die Hemmschwelle für Besucher derart erhöhen will, war nicht zu erfahren

2013 wird ein gutes Jahr. Vielleicht das beste in der Geschichte der Kunsthalle, sagte beim Jahres-Resümee am Mittwoch Geschäftsführer Stefan Brandt. Denn man werde wohl eine schwarze Null schreiben. Das ist lange nicht passiert und wurde etwa durch verkleinerte Ausstellungsflächen und die Schließung des Eingangs zum Hubertus-Wald-Forum erkauft.

Bis zu 240.000 Euro kann man jedes Jahr durch den Wegfall des Kassenpersonals sparen. Und wenn die vom ECE-Chef und Mäzen Alexander Otto finanzierte Modernisierung der Kunsthalle Ende 2015 fertig ist, kann noch mehr gespart werden. Dann wird die Kunsthalle nämlich nur noch einen Eingang haben, und das wird nicht die weithin sichtbare Rotunde am Hauptbahnhof sein.

Denn der Einkaufsketten-Mogul Otto spendet seine 15 Millionen auch, um den alten Eingang von 1869 wieder zu öffnen. Der liegt gegenüber der Galerie der Gegenwart, hat einen breiten Aufgang und war einst repräsentativ. Durch die Erhöhung des Podestes vor der Galerie der Gegenwart liegt er inzwischen aber recht versteckt.

Warum man die Hemmschwelle für Besucher derart erhöhen will, war gestern nicht zu erfahren. Vermutlich lässt sich die Rotunde am Hauptbahnhof besser für Gastronomie nutzen als für Kunst. Trotzdem, beteuerte Brandt, „arbeitet die Kunsthalle mit den ECE-Architekten eng zusammen und hat ein grundsätzliches Mitspracherecht“. Das scheint angebracht, denn Kundenströme leitet man anders als Museumsbesucher. Details zu den Plänen wurden noch nicht genannt.  PS