LITERATUR
: Der Bankraub als schöne Kunst betrachtet

„Kostenlos ist der Blowjob nie im Leben.“ Christopher Brookmyres Krimi „Die hohe Kunst des Bankraubs“ beginnt mit einigen sehr wertvollen Einsichten über den Transaktionscharakter bestimmter Dienstleistungen. Auch den Glasgower Fußballvereinen werden ein paar Seiten gewidmet. Eigentlich – wenn man das überhaupt so sagen kann – geht es allerdings um Bankräuber, die, als Akrobaten in Clownsmasken verkleidet, ihrem Geschäft mit beeindruckender Körperbeherrschung nachgehen. Bei Brookmyre darf man daher auch keine melancholisch ummantelte Schwedenkrimi-Gewalt erwarten, sondern wird mit reichlich Humor und jeder Menge literarischer Kniffe durch Illusionswelten gescheucht. Sex kommt ebenfalls zur Sprache, wobei es nicht ausschließlich um dessen streng kommerzielle Ausprägung geht. Im Buchhändlerkeller wird der Schriftsteller aus seinem Buch lesen, die deutschen Passagen übernimmt der Schauspieler und Sprecher Frank Arnold.

■ Christopher Brookmyre: Buchhändlerkeller, Carmerstr. 1, 12. 12., 20.30 Uhr, 5/3 €