Theater
: Der Kaufmann von Venedig

Als am Freitag „Der Kaufmann von Venedig“ von Shakespeare im Schauspielhaus Premiere hatte, gab es vor allem Begeisterung. Mit stürmischem Applaus würdigte das Bremer Publikum die Inszenierung von David Mouchtar-Samorai und die schauspielerische Leistung vor allem von Sebastian Dominik in der Rolle des Shylock, den er zwischen loderndem Hass und leiser Wut facettenreich spielte. Doch auch Verena Güntner als Portia, Dirk Audehm als Antonio und Guido Gallmann als Bassanio glänzten in den Hauptrollen, während Martin Baum, doppelt besetzt als Salerio und Lanzelot, sein komödiantisches Talent ausspielte. Weil Mouchtar-Samorai die brisante Thematik des Stücks (Shylock ist schließlich Jude, Wucherer und überdies hasserfüllter Rächer) in einer Gerichtsszene gipfeln lässt, während derer die Schauspieler aus dem Zuschauerraum heftig hetzen, gerät die Geschichte zur beklemmenden Erfahrung. Ein Zuschauer verließ gar unter Protest den Saal. Angesichts derartiger Reaktionen bietet das Bremer Theater Bewältigungshilfe an: Am Freitag gibt es beim Publikumsgespräch Gelegenheit zur Diskussion. as

Freitag, 20 Uhr, Schauspielhaus