Marry Barra lenkt GM

AUTOMOBILE 51-Jährige wird Chefin beim größtem Hersteller der USA. Staat verkauft letzte Anteile

BERLIN rtr | Erstmals wird ein großer Autokonzern von einer Frau gelenkt. General Motors (GM) berief die Chefin der Produktentwicklung Marry Barra an die Spitze der Opel-Mutter. Die 51-Jährige folgt Dan Akerson nach, der Mitte Januar den größten US-Autohersteller verlassen wird. Der 65-Jährige gibt die Führung damit einige Monate früher ab als geplant, wie GM mitteilte. Seine Frau leidet an Krebs im fortgeschrittenen Stadium. Barra arbeitet seit 33 Jahre bei GM. Derzeit ist sie für den Konzernumbau zuständig.

Am Montag hatte die US-Regierung ihre letzten Anteile an GM verkauft. Der Staat war eingesprungen, als der Konzern mit seinen weltweit über 200.000 Mitarbeitern 2009 Insolvenz anmeldete. Kosten: knapp 50 Milliarden Dollar. Durch Aktienverkäufe kamen insgesamt 39,5 Milliarden Dollar wieder in die Staatskasse. Laut einer Studie hat die Hilfe aus Washington insgesamt 1,5 Millionen Arbeitsplätze in den USA gesichert – und damit rund 105 Milliarden Dollar Einnahmen über Einkommensteuer und Beiträge in die Sozialversicherungen generiert. GM ist weltweit hinter Toyota und vor Volkswagen die Nummer zwei der Branche, doch VW will überholen. Mittlerweile ist GM insgesamt wieder profitabel. In den ersten neun Monaten 2013 wurde ein Gewinn von 4,3 Milliarden Dollar eingefahren.