Pendlerstadt Hamburg

REIN UND RAUS Fast so viele fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln wie mit dem Auto zur Arbeit

Fast die Hälfte der Pendler braucht länger als 30 Minuten zur Arbeit

Die Zahl der Pendler in Hamburg hat seit der Wende stark zugenommen. Wie eine Untersuchung des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI) im Auftrag der Haspa ergab, pendeln heute ein Drittel mehr Menschen von außerhalb zum Arbeiten in die Stadt als vor 20 Jahren. Die Zahl der Auspendler hat sich sogar verdoppelt. Die Gutachter rechnen für die Zukunft mit einer weiteren Zunahme und empfehlen, den öffentlichen Verkehr und das Fahrrad zu stärken.

Von denen, die nach Hamburg ein- und auspendeln, benutzen fast so viele Busse und Bahnen (41 Prozent) wie das Auto (44 Prozent). Der Anteil von Bus und Bahn ist seit 2008 um zwei Prozentpunkte gestiegen. Der Fahrradanteil ist mit knapp neun Prozent niedriger als in anderen Städten mit mehr als einer halben Million Einwohner. Fast die Hälfte der Pendler braucht länger als 30 Minuten zur Arbeit.

1989 hatte Hamburg 237.000 Einpendler, 2012 waren es 321.000, 2020 dürften es 362.000 sein. Die Zahl der Auspendler lag 1989 bei 50.000, 2012 bei 102.000, 2020 könnte sie bei 133.000 liegen. 62 Prozent der Hamburger Beschäftigten wohnen in Hamburg, 19 Prozent in Schleswig-Holstein, elf Prozent in Niedersachsen.

200.000 der rund 320.000 Einpendler fahren weniger als 50 Kilometer zur Arbeit, weitere 50.000 weniger als 100 Kilometer. Ein Ausreißer ist Berlin mit 7.000 Einpendlern. Jeweils mehr als 40.000 pendeln aus den Kreisen Pinneberg und Harburg ein, an die 30.000 aus Segeberg und Stormarn, an die 20.000 aus Stade und Lauenburg. Die Studie empfiehlt den PKW-Verkehr stärker zu steuern, eventuell auch durch eine City-Maut.  KNÖ