Nix WM-Konsum

BERLIN dpa ■ Die Gewerkschaft Ver.di will die verlängerten Ladenöffnungszeiten während der WM juristisch kippen. Die Lockerung des Ladenschlusses sei rechtlich nur in Ausnahmesituationen zulässig. Die WM sei aber kein Notstand. Der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels kritisierte das Vorgehen. Um vom Besucherandrang bei der WM zu profitieren, haben mehrere Länder die Ladenöffnungszeiten bis in den späten Abend verlängert, teils auf den Sonntag ausgedehnt. „Die WM ist ein Fest, das auch die Verkäuferinnen und Verkäufer mitfeiern wollen“, sagte der Ver.di-Sprecher. Längere Öffnungszeiten brächten dem Handel „keinen Cent“ mehr Umsatz. Der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels reagierte mit Unverständnis. An der rechtlichen Grundlage für die Lockerung des Ladenschlusses könne auch nach Äußerungen der Bundesregierung kein Zweifel bestehen, sagte ein Sprecher in Berlin. Ver.di erweise sich als „Spielverderber“, da es Bedarf für längere Öffnungszeiten gebe. Daran müsse der Einzelhandel teilhaben können. „Sonst heißt das WM-Motto nicht mehr: „Die Welt zu Gast bei Freunden“, sondern „Draußen vor der Tür“.