„Im Dunkeln ist alles möglich“

THEATER „Theodore und Eduardo“ tragen Gruselgeschichten in einer szenischen Lesung vor

■ ist Schauspielerin, Autorin und Regisseurin. In „Kindlein mein, schlaf nur ein“ spielt sie Theodore.

taz: Frau Lange, „Kindlein mein, schlaf nur ein“ heißt Ihr Programm. Können Kinder danach noch schlafen?

Birgit Corinna Lange: Nein, das wird ein düsterer Gruselabend. Für Kinder ist das Stück sicher noch nicht geeignet – FSK 12, würde ich sagen.

Was machen Sie denn Gruseliges?

Wir tragen in einer szenischen Lesung Texte von Edgar Allan Poe, Roald Dahl und anderen vor. In der Rahmenhandlung geht es um das etwas schräge Paar Theodore und Eduardo. Theodores Kind liegt in einer Wiege auf der Bühne, der richtige Vater ist leider nicht mehr da. Das alles stiftet aber in erster Linie die Atmosphäre für die Geschichten, die dem Kind vorgelesen werden.

Sie lesen auch Eigenes?

Eine Kurzgeschichte ist von mir. Die ist auch blutrünstig, aber in direkterem Ton als zum Beispiel Poe, dessen Sprache ja sehr klassisch ist. Es gibt dort einen Stromausfall – und im Dunkeln ist alles möglich. Ich habe auch ein Schlaflied komponiert, bei dem das Publikum ganz sicher nicht einschlafen wird.

Der Vorweihnachtszeit soll man da entfliehen. Was haben Sie gegen Weihnachten?

Im Moment gibt es ja kaum ein Entrinnen vor Weihnachtsliedern, Geschichten und Plätzchen. Wenn da draußen der eine oder andere beim Geschenkekaufen vielleicht schon Mordphantasien entwickelt hat, werden wir die stellvertretend auf der Bühne ausleben. Vielleicht gibt es eine weihnachtliche Zugabe, aber die wird dann auch eher fies als besinnlich.Interview: JPK

Sonntag, 18.30 Uhr, Bürgerhaus Oslebshausen