Doch nicht perspektivlos

BREMERHAVEN Die Sanierung des Schifffahrtsmuseums wird nicht massiv gekürzt, sagt der Senat – und dementiert anderslautende Berichte

Entschieden zurückgewiesen hat das Kulturressort Medienberichte und Oppositionsmeldungen, wonach der Senat die Modernisierungspläne des Deutschen Schifffahrtsmuseums (DSM) in Bremerhaven weitgehend zusammengestrichen hat.

Geplant ist nicht nur eine Sanierung des denkmalgeschützten Scharoun-Baus sondern auch eine inhaltliche Neuaufstellung des konzeptionell arg in die Jahre gekommenen und unter Besucherschwund leidenden DSM. Die Kosten dafür wurden auf insgesamt 100 Millionen Euro veranschlagt.

Nun berichtete Radio Bremen, das Museum, das zur Leibniz-Gemeinschaft gehört, werde in „deutlich kleinerem Umfang modernisiert, als ursprünglich geplant“. Weil zunächst nur 42 Millionen Euro da sind. Prompt meldete sich CDU-Kulturpolitiker Claas Rohmeyer zur Wort, um sein „Unverständnis“ kundzutun und der rot-grünen Kulturpolitik „völlige Perspektivlosigkeit“ zu attestieren. „Dass der Senat nun klammheimlich die Sanierungspläne offenbar mehr als halbiert hat, könnte die Zukunft der Einrichtung massiv bedrohen“, so Rohmeyer.

Alles Quatsch, heißt es nun aus dem Kulturressort. Mit dem Bund sei eine dreistufige Neukonzeptionierung des DSM verabredet – „und dabei bleibt es“, sagte Ressortsprecher Heiner Stahn. Von einer Halbierung könne nicht die Rede sein: „Die ursprüngliche Planung bleibt wie sie ist.“ Die zweite und dritte Stufe der Modernisierung sind Ressortangaben zufolge „perspektivisch angedacht“ und „längerfristiges Ziel“ – allerdings noch nicht politisch fest beschlossen und finanziert. So wie jene 42 Millionen für die erste Bauphase, die aber schon eine „in sich tragfähige“ Lösung für ein erneuertes DSM bieten muss. Über alles Weitere müsse dann mit dem Bund noch geredet werden, so Stahn – der soll die Hälfte der Kosten zahlen.  MNZ