was singen wir bei der wm?

Die taz bat Musiker und Bands zur Fußball-WM um musikalische Statements zu Deutschland. Beim Turnier wird ja auch die Nationalhymne gespielt, und wir dachten daran, wie schön es wäre, ein Gegengift parat zu haben: die CD Inter Deutschland. Zum Mitsingen und Nachdenken.

Heute: Antiphat und Antonym – „We are unentertained“

Früher gab es den obercoolen George Clinton mit seiner Hymne „One Nation Under A Groove“. In seinem Land der Klugen, Tollen und Schönen existierte nur eine Bürgerpflicht: Get funky! Heute fokussieren Antiphat und Antonym ihre Sehnsucht auf „One Negation Under A Groove“. – „We Are Unentertained“ lautet ihr Abgesang aufs Infopainment. Aber warum kommt der Chor so handzahm rüber wie McMurphy nach der Lobotomie? Revolutionär ist anders, oder? Antiphat: „Ich habe keine Lust mehr, die Leute anzuschreien. Es reicht, wenn viele checken, wie schlecht sie unterhalten werden, und weggehen. Das ist die Hoffnung.“ Und der wird nicht im Drei- oder Vierviertel-, sondern im Fünfvierteltakt Beine gemacht. Keine Zeit zum Schunkeln, Schieben oder Schreiten, hier geht’s ums Schütteln, Springen und Zucken. Funky.