Thomas Mauch hört auf den Sound der Stadt

Jetzt könnte man sich noch einmal den Kopf zerbrechen und schauen, wie dann das Bruchwerk zueinander passt bei der Beziehung von der Münchener Freiheit zu Blumfeld, das in die Fußballersprache vielleicht in Bayern München und FC St. Pauli übersetzt werden könnte. Also hü massenkompatibler Schlagerpop und hott ein Indierock von der Fanbasis weg. Hätte man doch nie zusammengedacht, wenn nicht der Herr Distelmeyer selbst mal auf die Vorbildfunktion der Münchener Freiheit auf das diskursive Schaffen von Blumfeld verwiesen hätte … aber das ist jetzt auch schon wieder so furchtbar lange her und draußen ist es zu schwülheiß für einen anständigen Gedanken, weswegen das halt nicht zu Ende gedacht Bruchwerk bleiben muss – von dem der eine Teil, die Münchener Freiheit, heute Abend bei den Deutsch-Russischen Festtagen zu hören ist. Und weiter mit den einfachen Dingen, am Mittwoch im Kaffee Burger mit einer Band, die den passenden Namen zum Sommer trägt, Hot, und ihr Album „Black Death Poison Kill“ vorstellt, bei dem Kollege Winkler hörte, dass Hot „mehr als nur die Helene Hegemann des Glamrock“ sind, „sondern mindestens die Berliner Slade. Und das hat die Stadt doch mal verdient.“ In Erinnerung an deren haufenweise Nummereinsen muss man jedoch für die historische Gerechtigkeit anfügen, dass Slade das rockende Stampfen schon auch noch mit melodiösem Gespür hingekriegt haben. Auch am Mittwoch: Südafrika – Uruguay. Und Kreidler im Festsaal Kreuzberg, das Düsseldorfer Pendant zu den hiesigen To Rococo Rot, mit denen sie auch zeitweilig personell verbandelt waren. Ein gepflegter Krautrock-Update mit einem Pluckern und Tänzeln, bei dem die Musiker hübsch darauf achtgeben, dass nichts überkocht. Sehr entspannend, das. Und dazu noch bei freiem Eintritt.

■ Hot: Kaffee Burger, Mi, 21.30 Uhr. 5 €

■ Kreidler: Festsaal Kreuzberg, Mi, 22.30 Uhr. Eintritt frei